Kulturscheune

konzeptuelle Überlegungen

Kulturscheune

Kultur in Rottenbauer: konzeptuelle Überlegungen

"Kulturscheune Rottenbauer" – Kultur für alle

Kulturelles Brachland vs. Kultur für alle

Über Jahrzehnte definierte sich das Kulturgeschehen in Rottenbauer auf beste Weise und höchstem Niveau über die sehr beliebten und geachteten "Trinitatiskonzerte". Nach mehr als 500 Konzerten wurde die Reihe 2018 beendet.

Versuche, Kunst und Kultur im Stadtteil wiederzubeleben, blieben singulär und ohne Breitenwirkung.

Mit dem Ausbau der "Sängerscheune" zu einem Ort der Begegnung und Kultur soll eine neue Kontinuität im kulturellen Angebot geschaffen werden. Wir verstehen unsere Initiative als "Kultur für alle" und als angebotsorientierte Aufgabe, die jedem Bürger / jeder Bürgerin die Möglichkeit bietet, Kultur in Form von Konzerten, Lesungen, Ausstellungen u. a. zu besuchen.

Stilistische Gebundenheit vs. stilistische Vielfalt

Mit der Umwidmung der Sängerscheune beendet diese den Status einer monokulturellen Einrichtung, ist vielmehr Plattform für eine Kultur der Vielfalt, bedient unterschiedliche Darbietungsformen und -ansprüche und schärft das Bewusstsein für Diversität.

Dörflicher Charakter vs. Stadtteilmentalität

Über Jahrhunderte spielte sich das Leben in Rottenbauer eng um die Trinitatiskirche herum auf sehr begrenztem Gebiet ab. Heute leben in Rottenbauer mehr als 4000 Einwohner.

Soziokulturelle Aufgabe für alle ist es, zwischen Bewahren und Erneuern zu vermitteln. Dieser Zielsetzung stellt sich das Vorhaben. Die Kulturscheune soll neben Darbietungen auch kommunikativen Austausch ermöglichen, Heimstätte für Gespräche werden, die den Zusammenhalt im Stadtteil fördern.

Der kommunikative Austausch über Ausrichtung, Methoden, Ziele, Formen bringt Besucher wie Ausführende ins Gespräch und generiert Gemeinschaft.

Konzertvortrag vs. Kleinkunst

Ein abgehobener Konzertvortrag, der für Musiker und versierte Konzertbesucher eine Selbstverständlichkeit und nichts als legitim ist, bildet für manche Menschen eine Hemmschwelle, die den Zugang zu kulturellem Erleben erschwert oder verhindert. Die künftige Kleinkunstbühne setzt auf niederschwellige "Kultur in der Scheune".

"Restaurativ-konservative Momente einer bloß bewahrenden Kulturpflege" (Hilmar Hoffmann) vs. eigene Kompositionen und Arrangements

Die Kulturscheune soll neben professionellen Darbietungen ein "Probierfeld" für innovative, im besten Fall selbst geschaffene Musik- und Kunstwerke sein. Es ermuntert dazu, Schritte zu wagen, sich selbst in Frage und Antwort zu stellen, zu resümieren und den eigenen Fortgang neu zu denken.

Was ist modellhaft und zukunftsweisend am Projekt "Kulturscheune", inwiefern wirkt es stärkend für die Gemeinschaft?

Rottenbauer verfügt "aus eigenen Reihen" über eine große Vielzahl an ganz unterschiedlichen Künstlern. Es ist, wie der ehemalige Pfarrer der Trinitatisgemeinde Ulf Claussen zu sagen pflegte, ein Füllhorn unterschiedlicher Talente: Schauspieler*innen, Liedermacher*innen, Figurentheater, Pantomimen, Puppenspieler*innen, Autor*innen, Sänger*innen, Instrumentalensembles, Vokalensembles, Konzertpianist*innen, Komponist*innen …

Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie keine Stätte zur Verfügung haben, von der aus sie in Rottenbauer selbst ihre Kunst aufbieten können. Mit der Kulturscheune erhalten sie einen gepflegten, individuell ausgestalteten, für Experimente offenen und traditionell angesehenen Ort für künstlerisches Agieren.

Die Veranstaltungen in der Kulturscheune sind sehr persönlich ausgerichtet. Alle Beteiligten treten untereinander und mit dem veranstaltenden Gesangverein Concordia in Kontakt, bringen Gestaltungsideen ein und erhalten so Teilhabe an Ausformung und Charakter desjeweiligen Kulturabends.

Die Kulturscheune ermöglicht die Wahrnehmung musikpädagogischer Aufgaben durch eine projektbezogene Erläuterung der musikalischen Abläufe und Zusammenhänge. Es sollte gelingen, dass Besucher und Besucherinnen dazu animiert werden, Kontakt zu dem jeweiligen Ensemble aufzunehmen, ggf. Gestaltungsideen einzubringen und schließlich sich der Gruppe anzuschließen.

Die Kulturscheune soll ein Forum für anspruchsvolle Kulturabende sein, ebenso wie sie ein Übungsfeld für künstlerische Weiterentwicklung darstellt. Sie unterstützt das durch uns angestrebte Stadtteilkulturkonzept der "kulturellen Vielfalt", erfüllt sozialintegrative Vernetzungsaufgaben und erreicht gesellschaftliche Befriedung durch Tilgung von Bedürfnissen nach Gemeinschaft, Ritualen und Kreativität.

Nutzung konkret

In der Scheune sollen bei Konzerten und anderen kulturellen Veranstaltungen knapp 100 Personen aufgenommen werden. In den Sommermonaten ist auch eine Nutzung des Gartens für solche Auftritte (insbesondere chorische Darbietungen) geplant. Hier können 200 bis 300 Besucher Platz finden. Bei entsprechender Bestuhlung an Bistrotischen reduziert sich die Zahl der Besucher*innen auf ca. 60 Personen.

Zunächst sind ausschließlich Veranstaltungen außerhalb der Heizperiode geplant; Maßnahmen zur Isolierung des Gebäudes sind von den Kosten her nicht erschwinglich.

Wir gehen davon aus, dass (zunächst) zwischen Mai und September fünf bis sechs Veranstaltungen stattfinden können.

Für alle Vorstellungen ist eine gemäßigte Bewirtung (Getränke, Pausensnacks) geplant.

Anmeldung einer Veranstaltung

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